Gedenkstättenfahrt nach Hadamar

Gedenkstättenfahrt nach Hadamar im November und Dezember 2022

Es ist nicht die übliche Fahrt zum Weihnachtsmarkt, die etwas Licht und Unterhaltung mit leckeren Gerüchen und das mit Freude erwartete Treffen von alten Bekannten, KollegeInnnen oder sonstigen Grüppchen und Clübchen in Glühweinlaune beschert.

Nein, die SchülerInnen der Jahrgangsstufen 10 und 11 der Gesamtschule- Oberpleis haben sich Ende November und Anfang Dezember auf eine ganz andere Fahrt, eine Zeitreise ins dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte begeben.

Mit der Bereitschaft sich auf eine Exkursionsreise einzulassen, die schwer verkraftbare Informationen über die Gräueltaten des Nationalsozialismus anbietet, leisten die SchülerInnen einen sehr wertvollen Beitrag zur Erhellung eines extrem abgedunkelten Kapitels der deutschen Geschichte in der Zeit des Nationalsozialismus.

Die Informationen wurden unspektakulär und ohne Spezialeffekte in einem Workshop erarbeitet. Alle SchülerInnen leisteten dabei hoch anerkennenswerte, aufklärende Mitarbeit.

Sie nahmen die Informationen zu den Einzelschicksalen, welche dem Regime der Nazis zum Opfer fielen und ermordet worden sind, mit Respekt und Interesse auf.

Sie bearbeiteten die Fragen zu den Lebensumständen der ermordeten Menschen und den perfiden Propagandamethoden der Nazis mit emphatischem Interesse und blieben ausdauernd und hochkonzentriert bei der schwierigen Thematik.

Nachdem die SchülerInnen diese Phase der Orientierung absolviert haben, sind sie bereit gewesen, sich Originalschauplätze wie die „ Gaskammer “ ,in der sehr viele Menschen dem Euthanasietod zugeführt worden sind, mit dem notwendigen Respekt und der erforderlichen Pietät anzusehen.

Die abschließende Versammlung auf dem Friedhof der Gedenkstätte haben alle genutzt, um sich dabei noch einmal mit der Trauer auseinanderzusetzen und interessante Fragen zu stellen. Fragen, die Menschen aus vorhergehenden Generationen ( die nichts mehr davon wissen wollten ) so offen nicht gestellt haben und auch nicht beantworten wollten.

Diese SchülerInnen bringen mit der Bereitschaft sich die Gedenkstätte anzusehen und einen genauen Blick auf das Geschehene zu richten Licht in eine Dunkelheit, die lange Zeit bewusst verdunkelt bleiben sollte.

Dafür, dass sie hinfahren, mitmachen und auf vielseitigste Art und Weise ihre Erkenntnisgewinne kommunizieren, kann man sie nicht oft genug loben und ihnen einen besonderen Dank aussprechen.

Ellen Bollig Leiterin der Gedenkstättenfahrten nach Hadamar

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