Gegen das Vergessen

„Sorry, dass ich zu spät komme, ich habe mich in den vielen Namen der Holocaust-Ausstellung verloren“, mit diesen Worten entschuldigte sich eine Schülerin der 6. Klasse für die wenigen Minuten, die sie nach der Pause zu spät in den Unterricht kam. Vielleicht zeigt dieses Zitat eindrucksvoll, dass es auch heute noch berührend ist, zu sehen, wie viele Menschen in der NS-Zeit unschuldig ihr Leben lassen mussten und sich klar zu machen, dass hinter jedem Opfer, die insgesamt die erschütternden Zahl von 6 Millionen ergeben, ein Mensch, sein Leben und sein individuelles Schicksal steht.

Gegen das Vergessen dieser Menschen und ihrer Geschichte vorzugehen, war das Ziel einer Ausstellung am 27. Januar, dem deutschlandweiten "Tag zum Gedenken der Opfer der Nationasozialismus", die Schülerinnen und Schüler der Geschichtsgrundkurse der Q1 und der Q2 von Herrn Becker und des Grundkurses Kath. Religion der Q1 von Frau Vollberg vorbereitet haben. In der zweiten großen Pause und der anschließenden Stunde konnten die Schülerinnen und Schüler aller Klassen die Ausstellung besuchen. Zuvor wurde der Unterricht für eine Gedenkminute in allen Klassen unterbrochen, die mit einer kurzen Ansprache von Schülerinnen aus dem Q2-Geschichtskurs von Frau Pamukbezci über die Durchsageanlage eingeleitet wurde, die an die Opfer des Nationalsozialismus erinnerte und an den besonderen Schwerpunkt des diesjährigen Gedenktages erinnerte: die Opfer, die wegen ihrer sexuellen Orientierung verfolgt, diskriminiert und ermordet wurden.

Besonders den Nerv der SchülerInnen traf dabei die Frage, ob wir in unserer heutigen Welt genug für einen toleranten und respektvollen Umgang untereinander tun.

In der Ausstellung im Foyer vor der Aula des Schulzentrums hatten die teilnehmenden Kurse zum einen deutlich machen, wie unbeschreiblich groß die Zahl der Opfer war. Zum anderen griffen sie einzelne Opfer und deren Geschichten heraus, um dem grausamen Leiden Gesichter zu geben und die Opfer aus der Anonymität zu befreien. So zeigte eine Videoeinstallation die Gesichter von Menschen, die in Ausschwitz ermordet wurden. Außerdem wurde speziell das Schicksal der Opfer aus der Stadt Königswinter beleuchtet, deren Lebensweg bis in den Tod in Zahlen geschildert wurde.

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