Willkommensklasse beschenkt Kinder im Haus Heisterbach

"Wir wollen etwas zurückgeben"

(bk) Oberpleis. „Wir wollen gerne anderen Kindern etwas Gutes im Vorfeld des Weihnachtsfestes tun“, so die Überlegungen der Schülerinnen und Schüler, die an der Petersberg Gesamtschule in Oberpleis die Willkommensklasse besuchen. Für einige ist es das erste Weihnachtsfest in Deutschland. Schnell kam man auf die Idee, den Kindern, die mit ihren Müttern das Haus Heisterbach bewohnen, mit einem kleinen Geschenk, zu überraschen. Süßigkeiten wurden mit in die Schule gebracht und in Weihnachtstüten gepackt. Auch eine Weihnachtskarte musste her. Diese aber nicht einfach gekauft sondern liebevoll selber gebastelt und beschriftet. Alles war vorbereitet und nun ging es mit dem Bus den Berg hinunter. In Haus Heisterbach wurden die Schülerinnen und Schüler bereits erwartet. Die dort lebenden Kinder waren zwar im Kindergarten und in der Schule, jedoch Jochen Beuckers, der Leiter des Hauses, begrüßte die Gäste. Die Schülerinnen und Schüler bekamen zu Beginn die Möglichkeit sich vorzustellen und schilderten aus welchem Land sie nach Deutschland gekommen waren, wie lange sie bereits in Deutschland leben und wie alt sie sind. „Es ist sehr erstaunlich, wie gut sie die Deutsche Sprache bereits beherrschen, obwohl sie noch nicht lange bei uns leben“, so Beuckers, der den Schülerinnen und Schülern dafür seinen Respekt zollte. Vor dem Weihnachtsbaum wurden die Geschenktüten dann an die Leitung des Hauses übergeben. Jochen Beuckers erläuterte Sinn und Aufgabe von Haus Heiterbach, schilderte die vielfältigen Umstände, unter denen Frauen hier zumindest vorübergehend eine neue Heimat finden können. „Es war meinen Schülerinnen und Schülern ein Bedürfnis, anderen Kindern, deren Kindheit auch nicht vollkommen nach Plan verläuft, eine Freude zu machen“, so Natia Akobia, die Leiterin der Willkommensklasse, „Ich habe diese Idee unterstützt und finde es toll, wie intensiv sich die Jugendlichen auf diesen Besuch vorbereitet haben, ihre Tüten befüllt und die Weihnachtskarten gestaltet haben.“ Die Gäste aus der Petersberg Gesamtschule bekamen die Möglichkeit eigene Fragen an die Leitung des Hauses zu stellen. So wollte Taranom aus dem Iran, seit vier Monaten in Deutschland, wissen, wie lange sich die Frauen und Kinder in Heisterbach aufhalten und in welchem Alter sich die Kinder befinden. Auch nach der Möglichkeit, den Weg zur Aufnahme in Haus Heisterbach zu finden, interessierte die Schülerinnen und Schüler. Mit dieser Aktion setzten die Jugendlichen ein Zeichen der besonderen Art: „Wir wurden hier in Deutschland sehr gut aufgenommen und wollen auf diese Art wieder etwas zurück geben.“ Mit dabei waren Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine, der Türkei, aus Ungarn und dem Iran, aus Syrien und Afghanistan. Weiter besuchen Jugendliche aus Tschechien, Bulgarien und Albanien die Klasse von Natia Akobia.

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