Schulprogramm

„Kinder und Jugendliche stark machen“

Die im Schuljahr 2013/14 neugegründete Gesamtschule im Schulzentrum Oberpleis versteht sich als Schule der Vielfalt, an der sich die unterschiedlichsten Kinder und Jugendlichen willkommen fühlen dürfen.

Mit diesem Schulprogramm will die Gesamtschule Oberpleis ihr Profil, d. h. die konkrete Darstellung ihrer fachlichen und pädagogischen Arbeit, formulieren, keinesfalls endgültig, aber verbindlich.

Unser pädagogisches Konzept setzt gleichzeitig einen Prozess in Gang, der Bestehendes feststellt und aktualisiert, Neues konzipiert und realisiert und beide Punkte in bestimmten Zeitabständen evaluiert.

Kinder und Jugendliche stark machen“ umschreibt die Intention unserer erzieherischen Schularbeit. Im Mittelpunkt aller Bemühungen stehen unsere Schülerinnen und Schüler. Dazu gehört, dass sie unabhängig von ihrer Herkunft und ihrem Leistungsvermögen an unserer Schule möglichst gut gebildet und erzogen, gefördert und gefordert werden. Ziel ist die fachliche Wissensvermittlung genauso wie die Vermittlung von Schlüsselqualifikationen des menschlichen Zusammenlebens. Unsere Arbeit hat die Beherrschung der Kulturtechniken, die fachliche Weiterentwicklung, die Team- und Konfliktfähigkeit, das Üben in Toleranz und die Selbstorganisation des Lernens gleichermaßen im Blick. Es ist uns wichtig, nicht nur die Leistungsstärke im fachlichen Bereich, sondern auch die Entwicklung der Persönlichkeit der uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen in Hinblick auf ihre Selbstständigkeit in sozialer Verantwortung zu fördern.

In den Richtlinien für die Gesamtschule ist die Grundorientierung unserer schulischen Arbeit festgelegt. Integrativer Bestandteil des Schulprogramms sind dabei auch die Curricula der einzelnen Fachbereiche und Fächer. Die pädagogischen Zielsetzungen der Richtlinien und Lehrpläne begründen die Fundamente des Schullebens an unserer Schule. Neben der Vermittlung von Wissen betrachten wir die Umsetzung des erzieherischen Auftrags als Schwerpunkt unserer Arbeit. Die Verantwortung, die damit verbunden ist, zeigt sich unserer Meinung nach in der Erfüllung des Bildungsauftrages und in der Pflege der sozialen Wertvorstellungen.

Die Gesamtschule Oberpleis versteht sich als lehrende und als lernende Schule. Deshalb wird das Schulprogramm kontinuierlich evaluiert.

So bietet unser Schulprogramm einen Einblick in unser Verständnis von Arbeit, unsere Ziele, unsere Motivationen. Hinter dem Programm stehen die Lehrerinnen und Lehrer der Gesamtschule Oberpleis, die zahlreichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die außerschulischen Partner, die uns bei unserer Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern unterstützen. Gemeinsam mit den Eltern und Erziehungsberechtigten treten wir an, unsere Kinder auf den Weg zu bringen, sie „stark zu machen“ für ihre Zukunft, für ein selbstbestimmtes Leben in sozialer Verantwortung.

 

Unser Leitmotiv

Die Schülerinnen und Schüler, die Eltern und Erziehungsberechtigten und die Lehrerinnen und Lehrer der Gesamtschule Oberpleis haben gemeinsam ein Schulprogramm entwickelt, das eine Vernetzung von gesundheitlicher und ökonomischer Entwicklung, von sozialer, kultureller  und ökologischer Tragfähigkeit leistet. Wir wollen

 

Kinder und Jugendliche stark machen,
damit sie Verantwortung übernehmen
für sich und andere.

Wer sich den Anforderungen des Lebens gewachsen fühlt, wer gelernt hat, Konflikte mit sich und anderen eigenverantwortlich zu lösen, wird sein Leben selbstbestimmt gestalten können und braucht nicht Scheinlösungen in Suchtmitteln und anderen Abhängigkeiten zu suchen.

Deshalb wollen wir …

seelische Sicherheit bieten

  • Zuwendung zeigen und Zeit haben
  • Geduld aufbringen und Nachsicht üben
  • sinnvolle Grenzen setzen und einhalten
  • realistisches Vorbild sein
  • Beständigkeit bieten und Rituale schaffen

Selbstvertrauen stärken

  • Anerkennung und Bestätigung geben
  • Vertrauen schenken
  • Zutrauen in die Fähigkeiten von Schülerinnen und Schülern haben und, wenn nötig,
  • Unterstützung bieten
  • realistische Selbsteinschätzung der eigenen Stärken und Schwächen unterstützen
  • zur Selbstverantwortlichkeit erziehen

soziales Verhalten fördern

  • Konfliktfähigkeit fördern
  • Aufmerksamkeit zollen und Verständnis zeigen
  • Freundschaften fördern und Aggressionen abbauen
  • Frustrationstoleranz erhöhen

Kreativität steigern und Möglichkeiten zur Verwirklichung schaffen

  • Aktivitäten fördern
  • Freiräume für die Entwicklung von individuellen Fähigkeiten schaffen
  • Raum für Abenteuer bieten
  • Hilfestellung bei der Verwirklichung von Träumen und Lebenszielen leisten
  • sportliche und kulturelle Aktivitäten anbieten

Diese Leitgedanken verdeutlichen, dass die Vielfalt der einzelnen Aktivitäten an unserer Schule einer übergreifenden Zielsetzung zuzuordnen ist, die nach innen immer wieder eine neue Orientierung erlaubt und zugleich unsere Schule für Außenstehende identifizierbar macht.

Was wir zählen und messen können:

Wie viele Kinder in unsere Klasse sind.
Wie viele Fenster unser Haus hat.
Wie schnell ein Flugzeug fliegt.
Wie tief das Meer ist.
Wie schwer ein Stein ist.
Wie lang eine Straße ist.
Wie hoch die Wolken sind.

Was wir nicht zählen und messen können:

Wie viel Liebe eine Mutter oder ein Vater dem Kind gibt.
Wie viel Angst einer hat, wenn er allein ist.
Was ein gutes Wort wiegt.
Wie tief eine Lüge uns verletzen kann.
Wie schwer es ist, wenn uns keiner mag.
Wie teuer ein guter Freund ist.
Wie groß eine Freude sein kann.

Organisatorische Eckpunkte

Integrative Gesamtschule

Eine integrative Gesamtschule arbeitet mit Kindern und Jugendlichen aller Leistungsstärken. Integrativ bedeutet hierbei, dass die Klassen möglichst gleichmäßig mit Kindern und Jugendlichen der unterschiedlichen Begabungs- und Leistungsstufen zusammengesetzt werden. „Kinder und Jugendliche stark machen“ heißt hier, sie voneinander profitieren lassen, denn von der Heterogenität profitieren nicht nur die leistungsschwächeren Schülerinnen und Schülern, indem sie vermehrt positive Modelle und Anregungen erleben. Die leistungsstärkeren Schülerinnen und Schülern festigen den Stoff oft besonders gut, wenn sie Mitschülerinnen und Mitschülern beim Verstehen unterstützen - und sie entwickeln dabei soziale Kompetenzen.

Die integrative Beschulung im Klassenverband erfolgt bis Klasse 10 und wird nach Möglichkeit konstant von einem festen zweiköpfigen Tutoren-Team begleitet. Sie soll einen zuverlässigen sozialen Rahmen und enge Beziehungen untereinander und zu den Lehrerinnen und Lehrern gewährleisten. Eine äußere Differenzierung in Fachleistungskurse (Erweiterungs- und Grundkurse) findet erst ab Klasse 7 in den Fächern Mathematik und Englisch und ab Klasse 8 im Fach Deutsch statt.

Die Umsetzung der UN-Konvention im Bereich der Inklusion ist Verpflichtung und Ziel der Gesamtschule, so dass Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf aufgenommen werden. Je nach Anmeldeverhalten werden pro Jahrgang bis zu zwei Klassen des „Gemeinsamen Unterrichts“ („GU- Klassen“) gebildet mit jeweils 5 bis 6 Kindern mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf. Diese Klassen haben ein Recht auf Reduktion der Klassengröße auf 25 Schülerinnen und werden zusätzlich von Sonderpädagoginnen und Sonderpädagogen unterstützt.

In die Klasse 5 bis 9 gehen die Schülerinnen und Schüler jeweils ohne Versetzung über, d. h. es gibt kein „Sitzenbleiben“. Haben einzelne Schülerinnen und Schüler gravierende Lerndefizite, können und sollen diese durch intensivierte Fördermaßnahmen aufgearbeitet werden. Eine Nichtversetzung und Schuljahrwiederholung ist erstmalig nach Klasse 9 möglich.

Die Schule vergibt alle in NRW möglichen Schulabschlüsse vom Förderschulabschluss bis zum Abitur. Diese sind in allen Bundesländern anerkannt. Ziel der Schule ist es, die Laufbahn der Schülerinnen und Schüler durch ein differenziertes Kursangebot so lange wie möglich offen zu halten und eine frühzeitige Festlegung auf einen bestimmten Abschluss zu vermeiden.

Die Abschlüsse der gymnasialen Oberstufe sind an Gesamtschulen und Gymnasien einheitlich. Die gymnasiale Oberstufe der Gesamtschule in Oberpleis setzt den Bildungsgang der Klassen 5 bis 10 fort. In Grund- und Leistungskursen können die Schülerinnen und Schüler nach den Vorgaben der Richtlinien frei wählen. Je nach Größe und Wahlverhalten soll das Spektrum der Leistungskurse eine breite Vielfalt (z. B. auch Sport, Kunst) ermöglichen.

Die genaueren leistungsmäßigen Voraussetzungen und Notenbilder zur Erreichung eines bestimmten Abschlusses finden sich in einer Grafik auf unserer Homepage.

So vielfältig wie unsere Schulgemeinde präsentiert sich auch unser Schulprogramm.

Weitere Aspekte zum Gesamtkonzept finden sich auf unserer Homepage.